IV. AUSSAGEN IM RV UND BIOLOGIE INDISCHER HONIGBIENEN.
Bei folgenden Themen sehe ich Zusammenhänge zwischen Inhalten des RV und unseren Kenntnissen von Honigbienen des Subkontinents:
4. Früchte und Wurzeln sind Waben oder Teile davon. - Ramayana, Sundara Kanda, Canto 61: Im Honigwald hatten es die Affen nicht nur für mich auf den Honig bzw. die Waben von A. dorsata abgesehen. Dieser Sachverhalt wird auch als „The eating of the fruits in the Madhu Forest“ wiedergegeben (Shastri 1962:14), anstatt „The eating of the honey store“ (Griffith 1870,I:28). Die folgende Auswahl weiterer Interpretationen der für mich wichtigen Stelle zeigt, wie schwierig es ist, zwischen botanischen Früchten, Wurzeln, Blüten und Waben der Felsenbiene zu unterscheiden: a) „Dort tun sie sich am Honig gütlich.“ (Jacobi 1976); b) „They...ate the fruit the branches bore.“ (Griffith 1873); c) (die Affen) „ascended trees and feasted on the fruits and roots.“ (Shastri 1969); oder d); „got upon trees to eat sweet-scented flowers and fruits.“ (Sen 1978); e) „They...drank honey and ate fruit.“ (Rajagopalachari 1990); f) „(zum Honig) aßen sie wohlriechende Wurzeln und Früchte.“ (Schmitt 1977); g) „The monkeys plucked fruits and helped themselves with the exhilarating fruits juices.“ „It is clearly asserted that the elated monkeys drank Madhu in the Madhuvana.“ (Jhala 1966). Die meisten dieser Autoren erscheinen nicht im Literaturverzeichnis. Fazit: In den Gipfeln der Bäume essen Affen wohl keine Wurzeln, auch nicht die Luftwurzeln von Feigenbäumen. Bapat (1965) sieht dies so wie ich: „The words ´fruits´ and ´roots´ could be reasonably interpreted as indicative of different parts of the hive. The forest dwelling folks even to this date use the word mádhu-kândá for the upper parts of the comb, where honey is stored. It is therefore, possible that it may mean just a honey comb and not the roots and tubers as understood.“ Abb. 6 verdeutlicht die Ähnlichkeit einer Wabe der Felsenbiene mit einer Frucht und Abb. 7 scheint mir klar zu machen, was der „Schößling“ oder „Stengel“, also der a-çú, wirklich war, nämlich der den kostbaren Honig, das Lebenselixier, d.h. den Soma enthaltende Teil der Wabe. Auch Hillebrandt (1965,I:219) hat den Zusammenhang von a-çú und seinem späteren Ersatz durch ánga, oder kândá schon erkannt. Die ganze Wabe wäre somit als ándhas zu bezeichnen, also der im Baum hängende Trank, die Somapflanze.
Abb. 6 | Abb. 7 |