II. MILCH, HONIG, WASSER UND GÖTTER - EINE UNENDLICHE GESCHICHTE.

Schon die Literatur über Götter des europäischen Altertums und ihre engen Beziehungen zu Honig und Bienen ist umfangreich (Roscher 1883, Glock 1891, Ransome 1937, Crane 1975, 1983). Der rigvedische Ashvin-Kult war für mich ein Honigkult, in dem die Zwillingsgötter nicht nur den Honig oder das Lebenselixier brachten, sondern ihn auch wieder als das Beste empfingen, was ihnen damals geboten werden konnte. Heute wird in Indien oft die auf der Yoni ruhende Biene abgebildet und Honig spielt in vielen indischen Zeremonien eine wichtige Rolle. In den Upanishaden wird vom Honig als dem Symbol des Göttlichen in Mensch und Natur gesprochen (Ward 1953). Shiva wird als Biene über dem (Yoni)-Dreieck dargestellt (Abb. 1)

Abb. 1: Shiva wird als Biene über dem (Yoni)-Dreieck dargestellt Abb.2: Vishnu als blaue Biene im Kelch des Lotus ruhend

und Vishnu als blaue Biene im Kelch des Lotus ruhend (Abb. 2). Vishnu, Indra und Krishna heißen „die aus dem Honig oder Nektar Geborenen“, ihr aller Symbol ist die Biene. Sarasvati „milcht“ Honig, Butter, Wasser und Milch (RV 9,67,31), offensichtlich die Ingredienzien des Soma. In diesem „Rezept“ fehlt die Angabe des Saftes einer Somapflanze, die deshalb nur Honig bzw. eine Honigwabe sein kann. Nur diese so lange vergeblich gesuchte „Pflanze“ liefert reichlich Honig.

 

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