IV. AUSSAGEN IM RV UND BIOLOGIE INDISCHER HONIGBIENEN.

Bei folgenden Themen sehe ich Zusammenhänge zwischen Inhalten des RV und unseren Kenntnissen von Honigbienen des Subkontinents:

2. madhûni = Wabe von Apis dorsata. - Im Ramayana von Valmiki macht Rama seinen Bruder auf folgendes aufmerksam: „See, Lakshman, in the leafy trees, - where´er they make their home - down hangs, the work of labouring bees, - the ponderous honeycomb.“ (Griffith 1871, II:212, Ayodhya Kanda, Canto 56, Chitrakuta). Sen (1978) schreibt: „Big honey-combs hang almost on every tree.“ Für Bienenwabe wird der Plural von mádhu (Honig) verwendet. In der Madhuvana-Episode des Sundara-Kanda erfahren wir, daß eine solche Wabe ein Drona groß ist. Dies sind 60 lbs. nach Sen (1978:388) und 92 lbs. nach Shastri (1962,I:470, Glossar), mir bekannte Gewichte für Waben der Felsenbiene. Aus entomologischer Sicht ist klar, daß Valmiki, wenn er die Waben der Riesenhonigbiene meint, meistens, wenn auch nicht immer, den Plural von mádhu verwendet, wie es von Übersetzern des Ramayana schon früh wiedergegeben wurde und worauf Bapat (1965), unabhängig von ihnen, aufmerksam macht. Dieser Zusammenhang könnte auch im RV bestehen und in wenigstens sechs bisher nicht leicht zu verstehenden Stellen die Verbindung von Honig und Wabe bedeuten, wie z.B. in RV 3,57,5; 10,54,6 oder 10,120,3, wo es heißt: „was süßer als süß ist, möge Indra mit Süßigkeit verbinden.“

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