III. INDISCHE HONIGBIENEN DER GATTUNG APIS.

Im alten Europa gab es bis heute nur eine Art von Honigbiene, nämlich Apis mellifera L., im indischen Bereich drei weitere, das ganze Jahr über Honig liefernde Arten (1. A. dorsata Fabr; 2. die in vielem der europäischen Honigbiene ähnelnde A. indica Fabr. = A. cerana Fabr. und 3. Die Zwerghonigbiene A. florea Fabr.). Ich glaube, daß im RV die Riesenhonigbiene die Hauptrolle gespielt hat. Mit dem Indus als heutiger Westgrenze ist sie im ganzen Subkontinent mit Sri Lanka und weit nach dem Südosten Asiens verbreitet. In ihrer dunklen Gebirgsform, die auch als eigene Art betrachtet wird (A. laboriosa Smith), steigt sie bis ca. 4000 m hoch. Wegen der große Mengen Honig enthaltenden Waben wird die von aufschlußreichen Mythen umrankte Spenderin des Lebenselixiers und von Wachs sehr geschätzt und verehrt, wegen ihrer Menschen und Tieren aber auch todbringenden Aggressivität äußerst gefürchtet. Ausführliche Darstellungen und Literatur zu den drei indischen Bienenarten finden sich bei Ruttner (1988). Die mir für diese Arbeit wichtig erscheinenden Aussagen zu ihrer Biologie stammen aber aus sehr vielen Quellen, die nur zum geringeren Teil genannt werden können. Das für diese Arbeit Wesentliche über die Felsenbiene faßt Canus (1886:66) so zusammen: „Wenn wirklich die von den Priestern des alten Indien als göttlich verehrte, von den altindischen Philosophen und Dichtern gefeierte Honigbiene eben jene herrliche, durch Körpergröße und Farbenpracht vor Allen ausgezeichnete Biene war, welche die heutige Systematik unter dem Namen Apis dorsata Fabr. registriert, so kann es nicht Wunder nehmen, dass sie ...dem leiblichen Auge des von Natur phantasievoll angelegten Altinders als einen Gegenstand des höchsten künstlerischen Wohlgefallens sich aufzudrängen vermocht hat.“ Zu ihrer Morphologie und Farbe schreibt Roepke (1930:9): „Diese Biene ist habituell durch ihre bunte Färbung charakterisiert, die namentlich im Leben recht auffällig ist. Kopf, Brust und Hinterleibsende sind sammetschwarz, Hinterleibsbasis schön braunrot, im Leben beinahe fuchsrot und dadurch lebhaft kontrastierend, auch zu den rauchbraun übergossenen Flügeln, die im tropischen Sonnenlichte einen wunderbaren, blauvioletten Stahlglanz reflektieren.“ Von mehreren Autoren wird aber auch die gelbe bis orange-gelbe Färbung des Abdomens der Felsenbiene hervorgehoben, besonders die von Jungbienen.

 

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